Pfarreiengemeinschaft Pfronten Nesselwang
Pfarreiengemeinschaft Pfronten Nesselwang

Krankensalbung

In den Evangelien finden wir viele Beweise dafür, dass Jesus Kranke geheilt hat und ihnen seine besondere Fürsorge und Liebe galt. Sein Mitleid mit allen Leidenden ging so weit, dass er sich mit ihnen total identifizierte: „Ich war krank, und ihr habt mich besucht.“ (Mt 25,36) Auch dieses Handeln des Herrn musste nach seinem Heimgang zum Vater gegenwärtig bleiben. Zudem gibt er den Aposteln ausdrücklich den Auftrag „Heilt Kranke…!“ (Mt 10,8)

Dies bewog die Christen durch alle Jahrhunderte, sich besonders derer anzunehmen, die körperlich und seelisch leiden. Im Jakobusbrief lesen wir: „Ist einer von euch krank, dann rufe er die Presbyter der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben.“ (Jak 5,14-15)

Diesen Auftrag erfüllt die Kirche im Sakrament der Krankensalbung. Christus ist hier als Arzt der eigentlich Handelnde durch den Priester, wie bei jedem Sakrament. Er weiß um die leibliche wie auch seelische Not des Kranken, hat er doch immer das ganzheitliche Heil im Blick.

Im Weltkatechismus KKK 1513 gibt es folgende konkrete Anweisung: Das Sakrament der Krankensalbung wird jenen gespendet, deren Gesundheitszustand bedrohlich angegriffen ist, indem man sie auf der Stirn und auf den Händen mit ordnungsgemäß geweihtem Olivenöl oder, den Umständen entsprechend, mit einem anderen ordnungsgemäß geweihten Pflanzenöl salbt und dabei einmal folgende Worte spricht: "Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes: Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf.

Weil dieses Sakrament dem Kranken nicht nur eine besondere Gnade schenkt, sondern auch sündenvergebend wirkt, ist die Spendung dem Priester (Bischof) vorbehalten.
Der rechte Zeitpunkt, an dem man die heilige Salbung empfangen soll, ist spätestens dann gekommen, wenn man sich wegen Krankheit oder Altersschwäche in Todesgefahr befindet.
Selbstverständlich kann ein Katholik die Krankensalbung öfter in seinem Leben empfangen.

Die besonderen Wirkungen dieses Sakraments sind:

  • Die Vereinigung des Kranken mit dem Leiden Christi für sein eigenes Heil und das der ganzen Kirche.
  • Trost, Friede und Mut, um die Leiden der Krankheit oder des Alters christlich zu ertragen.
  • Die Vergebung der Sünden, falls der Kranke sie nicht durch das Bußsakrament erlangen könnte. 
  • Die Genesung, falls dies dem Heil der Seele zuträglich ist. 
  • Linderung der Angst und Vorbereitung auf den Hinübergang in das ewige Leben.

Ein Toter kann kein Sakrament und die damit verbundene Gnade mehr empfangen. Wir bitten Sie deshalb inständig, nicht bis zur letzten Sekunde zu warten, bis Sie einen Priester rufen. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit nicht allzu hoch, zu jeder Tages- und Nachtzeit einen Geistlichen zu erreichen.

„Die Patienten spüren in diesem Sakrament eine Nähe zu Jesus, die sie vorher so noch nicht erlebt haben.“
(Ein Krankenhausseelsorger)