Pfarreiengemeinschaft Pfronten Nesselwang
Pfarreiengemeinschaft Pfronten Nesselwang

Wallfahrtskirche Maria Trost

Patrozinium: Mariä Himmelfahrt, 15. August

Lage:
Mit der Wallfahrtskirche Maria Trost besitzt die Marktgemeinde Nesselwang eine der bedeutendsten Wallfahrten in Bayerisch-Schwaben. Die barocke Marienwallfahrt liegt in 1123 m Höhe auf einer Waldlichtung über dem Ort, mit dem sie durch den Kalvarienbergweg verbunden ist, der von der Zinkenbichlkapelle in Nesselwang über die Maria-Trost-Allee in einer dreiviertel Stunde auf die Berghöhe führt.

Vorgeschichte:
Die Wallfahrtsgeschichte beruht nicht, wie häufig, auf einem einfachen, Legenden- und Wunderbericht, sondern sie ist in ihren Abläufen schwer zu erschließen. Als 1633 im niederbayerischen Markt Regen das Anwesen des Bäckers Paul Regner beim Angriff schwedischer Truppen abbrannte, blieb ein Marienbild, so auch würklich im Feuer gewest, allda ganz unversehrt. Es wurde lediglich vom Rauch in der Brunst so dunkel..., dass es nit mehr leicht zu erkennen gewest. Die Frau des Pflegers von Fürsteneck, Freifrau Argula von Grimming erhielt 1633 das verrußte, aber nicht wesentlich beschädigte Marienbild und ließ es in ihrer Schloßkapelle aufstellen. Ihr Sohn Rudolf von Grimming erbte das Bild und ließ es seinerseits zunächst 1650 in seinem Schloß Müllegg in Salzburg und seit 1652 in dem von ihm erworbenen Gut auf dem Plainberg bei Salzburg (später Maria Plain) aufstellen. Nach kurzer Zeit brachte er das Bild nach Müllegg zurück, auf dem Plainberg verblieb eine Kopie. Beide Bilder wurden bereits damals wallfahrtsmäßig verehrt, erste Gebetserhörungen und Wunder sind seit 1653 zu belegen.

Grimming verließ im September 1658 Salzburg und begab sich mit dem originalen Marienbild auf eine Wallfahrt nach Einsiedeln. Er traf 1658 auf den Säumer Peter Enzensberger aus Nesselwang-Wank. Auf einer hochgelegenen Alpweide ließ er sich als Eremit nieder. Er errichtete mit Hilfe Enzensbergers und anderer eine große Bildsaul, woran gegenwärtiges Maria Trost Bild, aufgerichtet und mit einer holzernen Kapelle überbaut wurde.

Das originale Gnadenbild aus der Einsiedelei kam zunächst für drei Jahre in die Pfarrkirche Nesselwang, die Kopie verblieb auf dem Wankerberg, wo sie heute noch verehrt wird. Das Original wurde dann vom 9. Dezember 1665 bis 5. Mai 1676 im Ordinariat Augsburg verwahrt und auf Ersuchen des Salzburger Fürstbischof nach Maria Plain zurückgegeben.

Man vermutet, dass im heutigen Chorraum der Maria-Trost-Kirche der erste steinerne Kapellenbau erhalten ist. Grimming starb am 31. Januar 1692 in Durach bei Kempten.

Die letzte Aussen- und Innenrenovierung: 2018
Wiedereröffnung: 2019